Mittwoch, 9. November 2016

Praktikum in einem IT-Unternehmen auf Sizilien

Praktikum in einem IT-Unternehmen auf Sizilien

Hallo, mein Name ist Carlo, ich bin 17 Jahre alt und besuche die Oberstufe der Zweijährigen Höheren Berufsfachschule des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Warendorf. Dort absolviere ich zurzeit die Fachhochschulreife im Bereich Elektrotechnik. Nach dem Abschluss im Sommer 2017 werde ich eine Ausbildung als Fachinformatiker beginnen. Als mein Klassenlehrer mich und meine Mitschüler auf die Möglichkeit eines Auslandspraktikums hinwies, war für mich direkt klar, dass es für mich eine einmalige Erfahrung sein könnte. Der erste Info-Abend bestärkte meine positive Meinung. Glücklicherweise war meine Bewerbung erfolgreich und ich bekam mein Wunschland zugeteilt: Italien, der Ort: Barcellona pozzo di Gotto auf Sizilien. Zwei weitere Informationsabende und einige Vorbereitung später ging es dann auch schon los…


Nach zweieinhalb Stunden Flugzeit kam ich zusammen mit drei weiteren Schülerinnen und Schülern des Paul-Spiegel-Berufskollegs auf Sizilien an. Der erste Kontrast, den ich zu Deutschland feststellte war das Wetter. Kaum aus dem Flugzeug ausgestiegen, überrollte uns schon eine Hitzewelle von knapp 30 Grad Celsius. Bei der relativ langen Fahrt mit dem Auto vom Flughafen zu unseren Apartments hatten wir die Möglichkeit viele schöne, in meiner Heimat so nicht vorfindbare, Berglandschaften und Strände zu erblicken. Im Apartment angekommen, wurden wir, ein Mitschüler aus Beelen und ich, direkt freundlich von unseren weiteren Mitbewohner/innen in Empfang genommen. Dazu zählten eine Frau, die uns schon am Tag unserer Anreise wieder verließ, ein Spanier und jemand aus Malta. Am ersten Abend sind wir mit dem Maltesen und einigen seiner Bekannten – Leute unterschiedlicher Nationen – vereint Pizza essen gegangen. Im ersten Moment war es eine große Umstellung sich ausschließlich auf Englisch zu unterhalten. Aber zum Glück gewöhnte man sich schnell daran. Nach einer dann eher ungewöhnlichen Nacht in einem kleinen Schlafzimmer ohne Fenster und Bettdecke so wie wir sie kennen (nur ein dünnes Laken) stand nun der freie Sonntag bevor. Auf der Tagesordnung standen das Erkunden der Wohnung und das Einleben. Dies gelang uns auch sehr schnell und wir konnten voller Motivation die erste Arbeitswoche beginnen.



                                Das Bild zeigt meinen Arbeitsplatz in dem IT-Unternehmen.


Um zunächst einen Eindruck in das IT-Unternehmen zu gewinnen, welches mich die nächsten vier Wochen begleiten würde, stellte mir eine Mitarbeiterin den Chef und die Projekte des Unternehmens vor. Sie  fungierte zudem als Übersetzerin. Bei den Gesprächen mit ihr wurden Informationen, wie die genaue Arbeitszeit und meine Vorkenntnisse, ausgetauscht. Bei dem Unternehmen handelt es sich um ein eher kleines Unternehmen, das hauptsächlich für die Entwicklung von Internetseiten zuständig ist. Nach der Arbeit, am Montagabend, hatten wir unsere erste Stunde unseres Italienisch-Kurses. Dieser begleitet uns die ersten zweieinhalb Wochen, drei Mal die Woche für je drei Stunden. Am nächsten Tag war es dann so weit: Mein erster richtiger Arbeitstag stand an. Nach einer wider Erwarten etwas längeren Suche kam ich dann, da ich extra früh aus dem Haus gegangen war trotzdem noch pünktlich, im Unternehmen an. Nach einer herzlichen Begrüßung des Chefs wurden dann noch einmal etwas genauer meine Vorkenntnisse und meine Aufgaben für die nächsten vier Wochen besprochen. Die Konversation zwischen dem Arbeitgeber und mir gestaltete sich jedoch nicht so leicht wie ich erwartet hatte. Da sein Englisch eher mäßig war, halfen uns die Körpersprache und der Google-Übersetzer – damit, und, da man sich nach kurzer Zeit aufeinander einstellen konnte, klappte es dann super. Nachdem er mir daraufhin meinen Arbeitsplatz zeigte, beschäftigte ich mich die ersten eineinhalb Wochen mit der Programmierung einer Gewichts-Kalkulationssoftware. Da mir die Bearbeitung dieser Aufgabe sehr viel Spaß machte, verging die Zeit wie im Flug.


Ein Highlight meiner Zeit bisher war ein Ausflug zu dem aktiven Vulkan Ätna, den man als größten Vulkan Europas bezeichnen kann. Schon vor meiner Abreise hatte ich meiner Familie erzählt, dass ich den Vulkan gerne mit eigenen Augen sehen würde. Damit, dass das bereits am ersten richtigen Wochenende auf Sizilien der Fall sein würde, hatte ich nicht gerechnet. Es war ein unglaublicher Anblick.



                                Hier erstrecken sich die Weiten des Vulkans Ätna vor mir.


Als Abschlussstatement für diesen Blogeintrag kann ich sagen, dass es natürlich eine sehr große Umstellung ist, wenn man auf ein neues Land, eine neue Kultur, eine neue Sprache, einen neuen Arbeitsplatz, eine neue Wohnung und neue Menschen trifft. Aber man gewöhnt sich unglaublich schnell an die neue Situation und es macht Spaß dies alles zu entdecken und neue Menschen kennen zu lernen. Bisher also mein Fazit: Wenn man eine solch tolle Möglichkeit bekommt, sollte man sie ergreifen – aber ich kann natürlich nur von meinen Erfahrungen sprechen.

Bis dahin,
Carlo

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